Die Themen der nächsten Jahre
01. Bürgerbeteiligung und Information
02. Haushalt und Finanzen
03. Stadtentwicklung
04. Mobilität und Verkehr
05. Bildung und Erziehung
06. Umwelt und Klimaschutz
07. Wohnen in Freising
08. Gesellschaftliches Miteinander
09. Naherholung und Sport
10. Kultur und Tourismus
11. Wirtschaftspolitik
12. Digitalisierung
02. Haushalt und Finanzen
Solide Grundlage für Investitionen und Zukunftssicherung
Ein trockener und komplexer Bereich bildet das Fundament für alles, was in Freising umgesetzt werden kann: der städtische Haushalt. Jedes Jahr im Herbst beginnen die Verhandlungen, mit dem Ziel, zum Jahresende ein ausgeglichenes Zahlenwerk zu beschließen. Erst nach Genehmigung durch die Rechtsaufsicht können Investitionen freigegeben und Projekte gestartet werden. Unsere neue Finanzreferentin Monika Schwind erklärt: Haushaltsplanung ist keine trockene Zahlenspielerei, sondern die Basis dafür, was in unserer Stadt möglich ist.
Einnahmen und Rücklagen
In den vergangenen Jahren profitierte Freising von einer guten Konjunktur. Von anfangs nur 3 Millionen Euro im Jahr 2009 haben wir Rücklagen aufgebaut auf zeitweise über 100 Millionen Euro. Diese Entwicklung war vor allem den hohen Gewerbesteuereinnahmen zu verdanken – einer stark schwankenden, aber für die Stadt unverzichtbaren Einnahmequelle. Stabiler zeigt sich der Einkommensteueranteil, der kontinuierlich gestiegen ist und für Planungssicherheit sorgt. Die Corona-Pandemie und internationale Krisen haben die Gewerbesteuer zuletzt allerdings stark einbrechen lassen, weshalb Vorsicht in der Finanzplanung oberstes Gebot bleibt.
Verwaltungshaushalt und Vermögenshaushalt
Der Verwaltungshaushalt ist das „laufende Konto“ der Stadt – hier werden regelmäßige Ausgaben wie Personal, Energie oder Versicherungen verbucht. Kreisumlage (43 Mio. Euro) und städtisches Personal (voraussichtlich 45,5 Mio. Euro in 2025) sind die größten Posten. Der Vermögenshaushalt ist dagegen das „Sparbuch“: Was im Verwaltungshaushalt übrig bleibt, wird hier für Investitionen eingesetzt. Neue Kitas, Schulsanierungen oder Bauprojekte werden daraus finanziert.
Investitionen in Infrastruktur und Lebensqualität
Freising hat in den vergangenen Jahren enorme Summen in die städtische Infrastruktur gesteckt. Beispiele sind die Eishalle (7 Mio. Euro), das Erlebnis-Schwimmbad „fresch“ (40 Mio. Euro) oder der Isarsteg Nord (2,2 Mio. Euro). Hinzu kommen die Generalsanierung des Asamgebäudes mit dem dahinterliegenden Platz (insgesamt rund 55 Mio. Euro) sowie mehrere Millionen Euro für Kindertagesstätten, Schulen und Brandschutz.
Entschuldung und solide Finanzpolitik
Neben Investitionen war es uns immer wichtig, die hohe Schuldenlast Freisings zu senken. Von fast 120 Millionen Euro im Jahr 2010 konnten wir die Verbindlichkeiten bis 2018 auf rund 78 Millionen Euro reduzieren. Dieser verantwortungsvolle Umgang mit Steuergeldern schafft Spielraum für kommende Projekte.
Aktuelle Herausforderungen und Planung
Die nächsten Jahre bringen große Aufgaben: der Umbau der Paul-Gerhardt-Schule, die Erweiterung der Feuerwache Lerchenfeld, neue Kitas am Seilerbrückl und in Vötting, Sanierungen bestehender Schulen und Investitionen von rund 20 Millionen Euro in die Kläranlage. Angesichts schwankender Einnahmen muss künftig noch genauer abgewogen werden, welche Projekte sofort umgesetzt und welche aufgeschoben werden können.
Personal und Arbeitgeberattraktivität
Eine wachsende Stadt braucht qualifiziertes Personal. Die Ausgaben stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich, insbesondere durch den Ausbau der Kindertagesstätten. Um gute Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, hat die Freisinger Mitte flexible Arbeitszeitmodelle auf den Weg gebracht und setzt auf eine Führungskultur, die Eigeninitiative und Motivation stärkt. Wir wollen, dass Freising auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber bleibt.
Pflichtaufgaben und freiwillige Leistungen
Die Stadt muss in erster Linie ihre Pflichtaufgaben erfüllen: Straßenunterhalt, Abwasser, Bauleitplanung, Schulen und Kitas. Darüber hinaus gibt es freiwillige Leistungen, die das Leben in Freising bereichern – von der Musikschule über Sportförderung bis zu Theater, Eishalle oder Schwimmbad. Diese Bereiche sind für uns unverzichtbar, weil sie Freising lebenswert machen und viele Menschen direkt entlasten. Eine Kürzung würde nicht nur Vereine und soziale Einrichtungen in Schwierigkeiten bringen, sondern auch die Attraktivität unserer Stadt massiv schmälern.
Blick nach vorn
Bis die Einnahmesituation sich erholt – nach Prognosen voraussichtlich ab 2028 – muss die Stadt sehr genau abwägen, welche Ausgaben notwendig und welche verschiebbar sind. Wir werden weiterhin verantwortungsvoll mit den Finanzen umgehen, damit Freising trotz schwieriger Rahmenbedingungen handlungsfähig bleibt. Unser Ziel ist klar: eine Stadt, die in ihre Zukunft investiert, ohne ihre finanzielle Basis zu gefährden.

