Die Themen der nächsten Jahre

03. Fit für die Zukunft: Stadtentwicklung

Wachstum aktiv gestalten – Freising zwischen Tradition und Moderne

Freising wächst. Als Stadt mitten in einer dynamischen Metropolregion sind Veränderungen unvermeidlich – entscheidend ist, wie wir sie gestalten. Stadtentwicklung darf nicht dem Zufall überlassen bleiben. Für die Freisinger Mitte heißt das: Wir müssen Freising mit Visionen und klaren Konzepten steuern, damit unsere Heimatstadt auch in zehn oder zwanzig Jahren lebenswert ist. Uns geht es nicht nur darum, Probleme zu lösen, sondern vor allem Chancen zu nutzen – für Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur und Mobilität.

Stadtentwicklung als langfristige Aufgabe

Wie sieht Freising in Zukunft aus? Welche Bedürfnisse haben die Menschen in zehn oder zwanzig Jahren? Wie können wir Wachstum so lenken, dass es ein Gewinn für alle wird? Diese Fragen sind zentral für unsere Arbeit. Manche Projekte warten seit Langem, etwa die Bahnunterführung zwischen Heiliggeistgasse und Erdinger Straße. Andere sind noch Zukunftsmusik, wie die Überplanung des Angerbaderareals. Uns ist wichtig: Stadtentwicklung betrifft nahezu alle Lebensbereiche – und muss vorausschauend geplant werden, über Wahlperioden hinaus.

STEP 2030 – Heimat erhalten, Wachstum gestalten

Mit dem Stadtentwicklungsplan STEP 2030 hat Freising bereits einen klaren Rahmen: Zentren in allen Stadt- und Ortsteilen stärken, Nahversorgung sichern, Flächen maßvoll entwickeln und den Ausbau von Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen vorantreiben. Dabei gilt das Motto: „Heimat erhalten – Wachstum gestalten“. Für uns ist das mehr als ein Schlagwort. Es bedeutet, dass die Menschen in ihrem Stadtteil alles finden, was sie zum Leben brauchen: Einkaufsmöglichkeiten, Orte der Begegnung und Räume für Kinder und Jugendliche. Der STEP ist die Grundlage für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans – und damit ein Leitfaden für die nächsten Jahrzehnte.

Klima im Quartier

Für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt setzen wir uns für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und die Förderung nachhaltiger Mobilität ein. Wir wollen den motorisierten Verkehr innerhalb der Quartiere gezielt reduzieren – zugunsten von Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Dadurch wird nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch die Sicherheit und der Komfort für alle Menschen im Straßenverkehr erhöht. Die städtebauliche Planung in Freising soll so gestaltet werden, dass Wohnen, Verkehr, Natur und Gewerbe harmonisch miteinander verbunden sind.Lebensqualität Innenstadt

Der Ausbau der Hauptstraße war ein wichtiger Schritt, doch wir möchten die Aufenthaltsqualität weiter erhöhen. Kunst und Kultur im öffentlichen Raum spielen eine wichtige Rolle, um eine positive Atmosphäre zu schaffen und zum Verweilen einzuladen. Zudem setzen wir auf die mobile Installation von Pflanzen. Mobile Pflanzkübel oder grüne Skulpturen schaffen attraktive grüne Akzente, die gleichzeitig das Stadtbild verschönern und das Klima positiv beeinflussen.
Um der Gefahr der Überhitzung in der Stadt entgegenzuwirken wollen wir den natürlichen Klimaschutz weiter stärken. Besonders wichtig ist dabei die Frischluftschneise, die vom Freisinger Moos über die Grünflächen an der Gartenstraße bis hin zum Dombergfuß führt. Diese natürliche Kühlung soll weiter gefördert werden. Die Grünflächen am Fuß des Dombergs sollen aufgewertet und für die Bürger zugänglich gemacht werden, um dort einen attraktiven Treffpunkt für Familien (z.B. Spielplatz mit Trampolin) und Senioren zu schaffen. So steigern wir die Lebensqualität für alle Generationen in der Innenstadt.

Domberg – Herz und Gesicht Freisings

Mit der Generalsanierung des Diözesanmuseums und des Kardinal-Döpfner-Hauses wird das Areal stärker mit der Stadt verbunden. Offene Wege, neue Aussichtspunkte, barrierefreie Erschließung und mehr Grün machen den Domberg künftig zu einem kulturellen und touristischen Highlight – und gleichzeitig zu einem Stück Freising, das für alle da ist.

Angerbaderareal: Stadteingänge aufwerten

Das Angerbaderareal soll die östliche Altstadt stärken – mit Einzelhandel, Gastronomie und Kultur. Ein Programmkino wäre hier genauso denkbar wie größere Handelsflächen. Gleichzeitig soll die Eingangssituation in die Altstadt attraktiver werden.
(siehe Artikel „Der Ring um die Altstadt“)

Neue Nutzung für das Areal des Wertstoffhofs

Das Grundstück des Wertstoffhofs in der Parkstraße bietet großes Potenzial für eine zukunftsorientierte Nutzung.
Die Freisinger Mitte spricht sich für eine Verlagerung des Wertstoffhofs an einen besser erreichbaren Standort aus. Die freigewordene Fläche sollte sinnvoll und nachhaltig genutzt werden, beispielsweise mit einem Aufenthaltsort, der Jugendlichen Raum zum Treffen, Spielen und Kreativsein gibt. Denkbar ist auch eine Jugendherberge in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendherbergswerk, eine Freizeitzone mit Angeboten für verschiedenen Generationen oder ein Handwerks- und Innovationszentrum, das Raum für kreative Werkstätten und nachhaltige Produktion bietet und Jugendlichen den Zugang zu handwerklichen Berufen ermöglicht.

Vom Sanierungsgebiet zum Quartier der Zukunft

Rund um das Bahnhofsgelände wollen wir die sich grundsätzlich widersprechenden Ziele Wohnbebauung, Mobilitätsdrehscheibe und öffentlicher Stadtpark in den Isarauen unter einen Hut bringen. Die IBA bietet der Stadt die große Chance hier ein echtes Zukunftsquartier zu schaffen (vgl. Seite 35).
Flächenreserven für kommende Generationen
Der ehemalige Standortübungsplatz ist die letzte große Entwicklungsfläche Freisings. Wir sind überzeugt: Diese Reserve darf nicht übereilt bebaut werden. Sie soll künftigen Generationen Spielraum geben – mit viel Rücksicht auf Natur, Infrastruktur und soziale Bedürfnisse. Nachhaltigkeit heißt auch, heute nicht alles zu verbrauchen, was morgen gebraucht wird.

Unser Anspruch

Stadtentwicklung ist für uns kein Nebenthema, sondern Kernaufgabe. Wir wollen, dass Freising Heimat bleibt – und gleichzeitig wächst. Das heißt: Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur, Freizeit und Mobilität müssen zusammengedacht werden. Wir möchten eine nachhaltige und lebenswerte Stadt entwickeln, die sowohl für ihre Bewohnerinnen und Bewohner als auch für zukünftige Generationen attraktiv bleibt. Nur so schaffen wir eine Stadt, die Tradition und Zukunft verbindet, die inmitten der Metropolregion München ihre eigene Identität behält und die den Menschen Raum zum Leben gibt.