Die Themen der nächsten Jahre
01. Bürgerbeteiligung und Information
02. Haushalt und Finanzen
03. Stadtentwicklung
04. Mobilität und Verkehr
05. Bildung und Erziehung
06. Umwelt und Klimaschutz
07. Wohnen in Freising
08. Gesellschaftliches Miteinander
09. Naherholung und Sport
10. Kultur und Tourismus
11. Wirtschaftspolitik
12. Digitalisierung
Die Schwerpunkte: Der Ring um die Innenstadt
Die Innenstadt ist neu aufgestellt: Straßenräume sind barrierefrei, die Eingänge zur Altstadt aufgewertet, die Beleuchtung und Beschilderung geordnet – und die Moosach ist wieder geöffnet. Diese Basisarbeit ist abgeschlossen und hat Freising spürbar belebt: an warmen Sommerabenden wirkt die Obere Hauptstraße fast italienisch belebt!
Jetzt gehen wir einen Schritt nach außen und schließen den (grünen) Ring aus Parks, Wegen, Sport- und Freizeitflächen sowie klugen Mobilitätsknoten rund um die Altstadt. Ziel: Mehr Lebensqualität, besseres Stadtklima, attraktive Wegeverbindungen.
01. Johannispark reaktivieren
Die geplante Haltestelle für Reisebusse an der Johannisstraße wird zur Initialzündung für einen echten Park: neue Bäume als Filter zum Straßenraum, ein wiederbelebter Johannisbrunnen, zusätzliche Bänke, ein Steg über die Wörthmoosach und ein fein verknüpftes Wegenetz erhöhen massiv die Aufenthaltsqualität. Eine Busbucht für unsere Touristenbusse entlastet die Obere Hauptstraße, der Grünbestand wird nicht nur geschützt, sondern erweitert – mit minimaler Versiegelung. Ein zeitgemäßes WC ersetzt das alte Häuschen an gleicher Stelle.
Planerisch knüpft das an den Bebauungsplan Nr. 055 (1991) an: Parkanlage, Baumreihe als klare Trennung von Straße und Grün, Brücke über die Moosach und Wege, die umliegende Stadträume verbinden. Für die Innenstadt ist entscheidend, dass Reisegruppen am westlichen Altstadteingang ankommen und die Stadt „der Länge nach“ erleben können; die Busse können in der Zwischenzeit an der Luitpoldhalle warten.
Perspektivisch wäre der Johannispark auch ein würdiger Standort für das Kunstwerk „1300“ – ideal, wenn Führungen hier beginnen.
02. Parkhaus West & Kulturbausteine
Westlich der Altstadt – nördlich der Karlwirtkreuzung – liegt ein Schlüsselareal mit großem Entwicklungspotenzial. Die Freisinger Mitte befürwortet die städtebauliche Neuordnung mit kleinem Kulturzentrum (von den Eigentümern ins Gespräch gebracht), studentischem Wohnen, Einzelhandelsflächen und vor allem innenstadtnahen Stellplätzen in einem Parkhaus. Das schafft, wie in der Innenstadtkonzeption vorgesehen, einen „Ringschluss“ aus fußläufig erreichbaren Parkmöglichkeiten – besonders wichtig für die Belebung der Oberen Hauptstraße. Voraussetzung ist eine Einigung mit den Eigentümerinnen und Eigentümern der Grundstücke. Erste Gebäudeankäufe durch die Stadt sind erfolgt, sodass die gemeinsame Planung vorankommen kann.
03. Hofgartenareal: Innenstadtpark mit Tiefgarage an der Kammergasse
Wo heute Parkplätze dominieren, lag einst der fürstbischöfliche Hofgarten (17.–19. Jh.) mit Gartenschloss – eine bedeutende historische Anlage. Die Idee: Oberirdisch entsteht eine grüne Oase, die Parkplätze wandern in ein unterirdisches Parkdeck. Die Wegeverbindungen nach Norden und Richtung Marienplatz werden verbessert. Historische Pläne (u. a. 1766er Gartenplan, Aufmaße von Heigl/Rößler) belegen Lage und Aufbau des Ensembles; das Gartenschloss wich 1881 dem Waisenhaus (heute „Zentrum der Familie“). Der Innenstadtpark knüpft an dieses Erbe an und wertet den nördlichen Innenstadteingang (Amtsgerichtsgasse) städtebaulich auf.
04. Angerbaderareal: Neuer Eingang in die Untere Altstadt
Zwischen Angerbadergasse und Christopher-Paudiß-Platz (inkl. Supermarkt- und Hochtrassen-Parkflächen) kann ein östlicher Anker für Einzelhandel, Kultur und Gastronomie entstehen – denkbar mit Programmkino und Flächen auch für Handelsketten mit größerem Flächenbedarf sowie kleinteilige Läden. Gleichzeitig soll die Eingangssituation der östlichen Altstadt klar und einladend neu strukturiert werden. So entsteht ein zweites, starkes Tor in die Stadt, das mit attraktiven Laufwegen die Verweildauer erhöht.
05. Isarsteg Süd: kurze Wege, hoher Naturschutzstandard
Der Isarsteg Süd soll Savoyer Au, Seilerbrückl und Bahnhof verknüpfen – wichtig für kurze Radverbindungen zu Kino/Schlüterhallen, Campus, Schwimmbad, Realschule Gute Änger und Montessorischule. Nach Abwägung mehrerer Varianten favorisierte der zuständige Ausschuss die Anbindung auf Höhe Seilerbrückl (kürzere Wege). Zugleich gelten strenge Maßstäbe: minimaler Eingriff in den Auwald, FFH-Verträglichkeit, klare Priorität für Umweltbelange.
06. Entwicklungsgebiet Bahnhof und Isarvorstadt – Mobilitätsdrehscheibe
Der Bahnhof und sein Umfeld sind das Herz der künftigen Mobilität in Freising – und zugleich ein Eingangstor zur Stadt. Mit der Teilnahme an der „Internationalen Bauausstellung“ IBA gibt es hier bereits ein starkes Projekt, das unsere eigenen Forderungen und Ideen in einen größeren Rahmen stellt. Freising hat sich damit als Modellstadt für die Verknüpfung von Mobilität, Stadtentwicklung und Landschaft positioniert.
Ziel ist ein nachhaltiges, verkehrsarmes Quartier mit hoher Lebensqualität, das Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit vereint. Der Bahnhof soll langfristig als leistungsfähiger Mobilitätsknoten gesichert und optimiert werden – mit multimodalem Angebot (Bahn, Bus, Car-/Bike-Sharing, E-Mobilität, Fahrradparkhaus). Ein neues P+R-Parkhaus entlastet die Fläche, barrierefreie Wegeketten und eine moderne Aufenthaltsqualität machen den Bereich attraktiv.
Ein zentrales Element ist die geplante Verbindung über die Gleise, die weit mehr ist als ein reines Bauwerk: Sie soll Innenstadt, Lerchenfeld und Isarvorstadt verbinden, und damit für den ÖPNV, Fußgänger und Radfahrende eine wichtige Verbindung zwischen der nördlichen und der südlichen Stadt schaffen. Die IBA sieht darin ein Kunstwerk und Erlebnisort, der Freising weit über die Region hinaus strahlen lässt.
Das Grüne Band: Isarauenpark und Freizeit – Zukunftsraum mit IBA-Perspektive
Das Gebiet zwischen Isar und Bahn ist heute schon ein Schatz – und soll künftig zum grünen Band um die Innenstadt werden. Mit der IBA-Skizze Freising hat dieses Ziel einen übergeordneten Rahmen bekommen: Das Zukunftsquartier verknüpft Stadtentwicklung, Mobilität und Landschaft, macht die Isar erlebbar und schafft neue Orte für Freizeit und Sport, ohne den Naturraum über die Maßen zu beanspruchen.
7a. Alpenverein – behutsam erweitern
Die Kletterhalle des Alpenvereins ist ein Anziehungspunkt weit über Freising hinaus – und sie ist ein großartiges Beispiel für Eigenintiative eines Vereins. Die Freisinger Mitte unterstützt gewünschte Erweiterungen. Sport, Natur und Stadtentwicklung können miteinander wachsen, nicht nebeneinander.
7b. Schrebergärten im Bestand
Kleingärten sind weit mehr als bloße Parzellen: Sie stehen für soziales Miteinander, Klimaschutz und kurze Wege zur Erholung. Die Kleingärten bleiben damit ein fester Bestandteil des grünen Rings – generationsübergreifend genutzt.
7c. Sportmöglichkeiten für alle
Sport und Bewegung gehören mitten in die Stadt. Unser Ziel ist, die bestehenden Sportflächen so zu ordnen, dass sie Wegebeziehungen nicht unterbrechen, sondern beleben. Klare Achsen für Rad- und Fußverkehr, dazu Zonen für ruhige Erholung – so entsteht ein Gleichgewicht zwischen Aktivität und Entspannung. Die Sportnutzung wird ein Gewinn für alle, die den grünen Ring erleben.
7d. Wohnmobilstellplätze und Busparkplätze
Freising braucht eine zeitgemäße touristische Infrastruktur. Mit unseren zentral gelegenen Wohnmobilstellplätzen haben wir bereits einen Anfang gemacht – nun sollen sie mit Strom, Wasser und Entsorgung aufgewertet werden. Für Reisebusse setzen wir auf eine klare Lösung: Einstieg und Ausstieg nahe der Altstadt, Parken abseits der Hauptwege. So wird Freising auch für Gäste moderner und attraktiver.
7e. Domberg-Südhang und Zugänge
Der Domberg ist das Wahrzeichen unserer Stadt – doch sein Südhang wird bislang kaum genutzt. Wir wollen die Zugänge am Fürstendamm, am Sondermüllerweg und an der Brunnhausgasse verbessern und attraktiver gestalten. Damit entsteht ein neuer Grüngürtel direkt am Innenstadtrand, der Spazierwege, Aussichtspunkte und historische Orte miteinander verknüpft. So wird der Domberg nicht nur von oben, sondern auch von unten erlebbar.
7f. Jugendherberge
Seit Jahren fehlt in Freising eine Jugendherberge. Wir sehen darin eine große Chance: ein zentraler Standort fußläufig zur Altstadt, der jungen Menschen Reisen und Begegnung ermöglicht. Eine Jugendherberge würde Schulklassen, Jugendgruppen und internationale Gäste nach Freising bringen und so Tourismus, Austausch und Kultur bereichern.
7g. Unterführung Freising–Lerchenfeld
Die Verbindung von Innenstadt und Lerchenfeld ist seit Jahrzehnten ein Dauerproblem. Wir arbeiten seit langem am barrierefreien Ausbau der Unterführung: breite Rampen auf beiden Seiten, Aufzüge, ausreichend Platz für Rad- und Fußverkehr. Durch Zukäufe von Grundstücken scheint die Umsetzung nun endlich in greifbare Nähe gerückt zu sein!
7h. Luitpoldanlage undStadthalle
Die Luitpoldanlage ist heute schon ein wichtiger Ort für Sport, Feste und Freizeit. Das Gelände braucht aber für unsere Feste eine Überplanung. Wir wollen ein schlüssiges Gesamtkonzept entwickeln: bessere Wege zwischen Innenstadt, Lerchenfeld und Neustift. Dazu stellt sich die Frage: wie lange können wir die Luitpoldhalle noch mit Renovierungen erhalten und wann ist ein Neubau nötig?
7i. Isarschleife – Natur erlebbar machen
Die Isarschleife war bereits bis ins Detail geplant, wurde aber durch Einsprüche gestoppt. Wir wollen dieses wichtige Projekt neu aufgreifen: mit behutsamer Planung, mehr Rücksicht auf Natur- und Artenschutz und klarer Ausrichtung auf sanfte Erholung. Ziel bleibt ein lebendiger Naturraum, der die Isar stärker erlebbar macht.
Die grünen Bereiche in Freising z.B. am Weihenstephaner Berg und Domberg sind identitätsstiftend und klimawirksam.
Zusammen mit den grünen Hangkanten liefern sie Frischluft, puffern Temperaturextreme und sind wertvolle Erholungsräume – zugleich Lebensraum gefährdeter Arten.
Freisings Stadtgrün soll als vernetztes System gedacht werden: Großgrünflächen (ehem. Hofgarten an der Kammergasse, Schafhof, Bannwald an der Wieskirche, Domberg-Südhang) plus punktuelle Baumpflanzungen in der Innenstadt.
Ziel ist Multifunktionalität: Produktion (z. B. Streuobst), Erholung (Spielen, Rodeln, Spazieren), Wohlfahrt (Klima, Biodiversität) – ohne Nutzungskonflikte.
Wir verbinden konsequent: Grün (Parks, Hänge, Auen) + Wege (Fuß/Rad) + Mobilität (Bus, Bahn, Sharing) + Kultur/Handel (lebendige Erdgeschosse, Orte zum Verweilen). Mit dem grünen Ring um die Innenstadt wird Freising noch lebenswerter – für alle Bürgerinnen und Bürger und für unsere Gäste.

